Beinahe Blackout

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Beinahe Blackout in Mitteleuropa unterstreicht Wichtigkeit von Sicherheitsvorkehrungen

Jan. 25 2021

Am 08.01.2021 gegen 14 Uhr mitteleuropäischer Zeit kam es durch einen plötzlichen Spannungsabfall in Südosteuropa zu einem Einbruch in der Netzfrequenz im Kontinentaleuropäischen Hochspannungs-Übertragungsnetz. Diese Störung hätte beinahe einen Stromausfall in Mitteleuropa verursacht. Dank funktionierender Sicherheitsvorkehrungen konnte eine solche Katastrophe jedoch vermieden werden und kaum jemand hat etwas von dem Beinahe Blackout mitbekommen.

Jedoch unterstreichen Vorfälle wie dieser die enorme Wichtigkeit von entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen und Massnahmen.

ENTSO-E meldet Systemtrennung

ENTSO-E ist der Verbund, über den alle Übertragungsnetzbetreiber mit ihren Hochspannungsnetzen europaweit zusammengeschaltet sind. Dies ermöglicht verbundweiten Stromhandel – sei es das Zukaufen von fehlenden Kapazitäten oder der Verkauf von überzähligen Strommengen.

In einer Pressemitteilung gab ENTSO-E bekannt, dass der südöstliche Teil des Verbundnetzes vom kontinentalen Teil getrennt wurde. Die Trennung konnte jedoch nach etwa einer Stunde wieder aufgehoben werden.

Auswirkungen des Spannungsabfalls

In Rumänien kam es am 08. Januar zu Spannungsabfällen und Netzschwankungen. Daraufhin wurde der kontinentale Netzverbund in zwei Insel-Netze aufgeteilt: Südosteuropa und Mitteleuropa. Die Abtrennung des Teilnetzes hatte deutliche Auswirkungen auf die Netzfrequenz: Sie sank innerhalb von 14 Sekunden von den angestrebten 50 Hz auf unter 49,8 Hz.

Hätte die Netzfrequenz den Wert von 49 Hz unterschritten, wäre es zu automatischen Lastabwürfen – also der Trennung von Endverbrauchern von der Stromversorgung – gekommen. Nur das schnelle Zuführen von Leistungsreserven durch Zuschalten von schnell anlaufenden Gaskraftwerken hat hier wohl den Blackout verhindert.

Sensible Infrastrukturen, wie Server und automatisierte Produktionsanlagen können aber schon bei diesen vermeintlich geringen Frequenzschwankungen beträchtlichen Schaden nehmen. Das kann zum Systemausfall und damit zur Unterbrechung von kritischen Prozessen führen.

Folgende Grafik soll die Auswirkungen anschaulich darstellen:

Image
Frequenzgang Europäisches Hochspannungsnetz

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Insbesondere im Winter ist das Risiko solcher beinahe Katastrophen erhöht:

  • Geringe Sonneneinstrahlung vermindert die Verfügbarkeit von Photovoltaik
  • Windkraftanlagen müssen aufgrund von Starkwinden vermehrt abgeschaltet werden
  • Mehrabnahme durch elektrische Heizung
  • Kälte „stresst“ Leitungen und Technik

Zusätzliche Belastung durch die Corona Pandemie:

  • Pandemiebedingte Betriebsschliessungen verändern das Lastverhalten
  • Mehrabnahme durch Home Office
  • Mehrabnahme durch Home Schooling

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